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Insektenhotel im NABU Naturschutzzentrum Blumberger Mühle – Foto: NABU - Sebatian Hennigs
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Insektenhotel im NABU Naturschutzzentrum Blumberger Mühle – Foto: NABU - Sebatian Hennigs

Hilfe für Insekten – Ein Insektenhotel 

Draußen wird es wieder wärmer, die ersten Bienen und Schmetterlinge lassen sich schon wieder sehen. Jetzt wäre es die perfekte Zeit ein Insektenhotel zu bauen, bevor die kleinen gefährdeten Krabbeltiere ihre Brut anlegen. Insektenhotels gibt es in zahlreichen Varianten und Größen – vom Luxushotel bis zur kleinsten Hütte. Selbst die kleinste selbstgebaute Nistmöglichkeit bringt schon Nutzen – und – es kann wirklich jeder bewerkstelligen. Einiges ist jedoch zu beachten, damit die Nisthilfen dann auch angenommen werden.

Für Nisthilfen aus Holz wird leider oft frisches, nicht abgelagertes Holz verwendet, die Bohrungen werden oft zu dicht gesetzt. So entstehen Risse, die von Wildbienen gemieden werden. Vorteilhaft sind Bohrungen ins Längsholz, anstelle ins Hirnholz von Baumscheiden, weil die Rissbildung damit vermindert wird.

Loch- und Hohlziegel werden nicht besiedelt, sind aber dennoch Bestandteil von fast jedem „Wildbienenhotel“. Verwenden Sie lieber Strangfalzziegel, deren Löcher gerne besiedelt werden.

Völlig nutzlos sind sogenannte „Weidenruten-Lehmwände“ zur Förderung grabender Bienenarten, weil das Lehmmaterial fast immer viel zu hart ist.

Empfehlenswert und besonders einfach herzustellen sind Nisthölzer mit Bohrgängen für hohlraumbewohnende, solitär lebende Wildbienenarten. Wir verwenden hierzu ausschließlich entrindetes Hartholz, am besten Esche. Idealer Weise wird ins Längsholz gebohrt, also nicht in das Hirnholz, das an den kreisförmigen Jahresringen zu erkennen ist. Bohrungen ins Hirnholz kann eine gute Alternative sein, wenn es sich um gut abgelagertes Laubholz handelt. Der Bohrlochdurchmesser sollte drei bis acht Millimeter betragen.

Je größer der Bohrdurchmesser ist, desto größer muss der Abstand zwischen den Bohrlöchern sein (ein bis zwei Zentimeter), um Risse zu vermeiden. Die Bohrtiefe entspricht der jeweiligen Bohrerlänge. Das Holzstück darf nicht durchbohrt werden, muss also tief genug sein.

Den Bohrer solange hin- und herbewegen, bis die Wände glatt sind. Querstehende Holzfasern am Eingang abschmirgeln. Je glatter das Bohrloch, umso besser! Bohrmehl durch Ausklopfen entfernen.

Die Nisthilfe an einem möglichst sonnigen, regen- und windgeschützten Standort fest anbringen, also nicht baumelnd (Wind) oder bodennah (Beschattung durch Pflanzen). Die „Flugbahn“ soll stets frei bleiben.

Nisthilfen jahrelang ungestört draußen am gleichen Standort belassen, also auch im Winter.

Zur Abwehr von Vögeln kann man Nisthilfen mit einem Drahtgeflecht oder Netz schützen. Gut bewährt hat sich zum Beispiel ein im Abstand von 20 Zentimetern vor den Nisthilfen gespanntes, blaues Kunststoffnetz mit einer Maschenweite von drei mal drei Zentimetern. Diese Maschenweite ermöglicht den Wildbienen das problemlose Durchfliegen und hält Vögel fern. Feinfaserige, grüne „Vogelschutznetze“ wären für Wildbienen viel zu engmaschig und gefährden zudem Vögel und Igel. Untersuchungen ergaben, dass blaue Netze besonders gut von den Vögeln wahrgenommen und gemieden werden und in der Regel keine Gefahr für Tiere darstellen.

Der NABU hat dazu ein kleines Erklärvideo, hier wäre der Link: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/mission-gruen/17063.html und weitere interessante Ausführungen zum Thema im Netz.



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