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Schwalbenzählung am 29.6.2022 im sächsischen Landgestüt Moritzburg

frisch flügge (ausgeflogene) Rauchschwalben - noch mit gelber Kehle und ohne Schwanzspieße – Foto: O. Claussen
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frisch flügge (ausgeflogene) Rauchschwalben - noch mit gelber Kehle und ohne Schwanzspieße – Foto: O. Claussen

Die Schwalbenzählung im Landgestüt Moritzburg hat inzwischen Tradition und wurde so auch im Sommer 2022 fortgesetzt. Die Leitung des Landesgestüts hat uns im Juni Zutritt gewährt. Neben schönen Sportpferden konnten wir Rauchschwalben mit ihren Jungvögeln beobachten und zählen. Vor allem flügge Jungvögel ließen sich wunderbar beobachten und zählen, da sie noch etwas flugfaul sind. Insgesamt konnten 21 der kleinen Rauchschwalben festgestellt werden. Zusammen mit den Altvögeln zählten wir auf dem gesamten Gelände 33 besetzte Rauchschwalbennester. Hinzu kamen drei besetzte Mehlschwalbennester. Da wird Ende Juni das Landesgestüt Moritzburg besuchen durften, haben wir nur die Erstbrut der Schwalben gezählt. Die Zweitbrut erfolgt in der Regel im Juli bis August.

Die Bedingungen vor Ort sind nach wie vor ideal für das Brüten von Schwalben. Denn nasse Erd- und Lehmpfützen werden von Schwalben als Nestbaumaterial verwendet. Deshalb erhielt das Gestüt 2019 die Schwalbenplakette des NABU verliehen. Sie belegt das Engagement für den Schutz der Rauchschwalben.

Übrigens haben auch die Haussperlinge die guten Bedingungen im Gestüt erkannt und machen den Schwalben teilweise sogar Konkurrenz. Bei der diesjährigen Zählung konnte ein Konkurrenzkampf um Brutplätze beobachtet werden. Wobei die Rauchschwalben den ärgernden Spatzen vertrieben haben. Die Rauchschwalben waren nicht nur kämpferisch eingestellt, sondern hatten auch sehr viel zu tun. Für die Fütterung der Jungvögel, welche um Insekten bettelten, flogen die Elternvögel quer durch die Ställe mit atemberaubenden Geschwindigkeiten und nur wenig Sicherheitsabstand zu uns oder den Pferden. Sie sind womöglich gutmütige Großsäuger gewohnt, denn selbst die flüggen Jungvögel waren wenig beeindruckt von uns und unserer Kamera.

Jungvögel lassen sich besonders gut durch den hellgelben Schnabel erkennen. Weiterhin ist ihre Kehle orange gefärbt (siehe Foto oben). Hingegen besitzen die Altvögel eine rostbraune Färbung um ihren schwarzen Schnabel. Ein weiteres eindeutiges Unterscheidungsmerkmal sind die Schwanzfedern („Spieße“), welche bei Alttieren deutlich länger ausfallen, als bei jungen Rauchschwalben (Foto unten).

Wir hoffen jedenfalls, dass bei der zweiten Begehung im Juli/August noch weitere Nester hinzukommen werden. Wir informieren Sie darüber an dieser Stelle.

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adulte (erwachsene) männliche Rauchschwalbe mit rostroter Kehle und langen Schwanzspießen – Foto: O. Claussen
adulte (erwachsene) männliche Rauchschwalbe mit rostroter Kehle und langen Schwanzspießen – Foto: O. Claussen



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