Naturschutzstation Rotes HausAktuelles

Offen für Vielfalt

Absägen des Stockausschlages der Schwarzerle mit der Kettensäge im Jahr 2025. – Foto: Uwe Stolzenburg
×
Absägen des Stockausschlages der Schwarzerle mit der Kettensäge im Jahr 2025. – Foto: Uwe Stolzenburg

Am 22. und 24. Oktober 2025 fanden auf einer Fläche am Westufer des Frauenteiches Gehölzrückschnitte statt. Mit Kettensäge und Astschere wurden die Uferrandbereiche von jungen Erlen und Stockausschlag befreit, um sie vor der voranschreitenden Sukzession und damit langfristigen Etablierung eines Bruchwaldes zu bewahren. Auch die Ausbreitung von Rohrkolbenbeständen tragen zur Verlandung des Gewässers bei, so dass Rohrkolben-Samenstände entfernt wurden.

Im Jahr 2022 fand der erste vom NSI organisierte Arbeitseinsatz zur Offenhaltung der im Naturschutzgebiet „Frauenteich Moritzburg“ liegenden Fläche in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde Meißen statt. Damals war die Fläche bereits stark mit aus den umliegenden Gehölzbeständen eingewanderten Schwarzerlen (Alnus glutinosa) bewachsen. Die aufkommenden Gehölze wurden bei diesem ersten Pflegeeinsatz großflächig beseitigt.

Um diesen Zustand zu erhalten, fanden in den Folgejahren – so auch in diesem Jahr – kleinere Pflegeinsätze statt, um die wieder aufwachsenden Jungerlen und den Stockausschlag frühzeitig zu entfernen. Dabei war die Arbeit auf der Fläche ziemlich schweißtreibend: durch Bulten und Schlenken, Schlamm und hohe Vegetation kämpften sich die Mitarbeiter des NSI unter Leitung von Uwe Stolzenburg zu den Erlen und Rohrkolben vor. Doch die Ergebnisse dieser harten Arbeit lassen sich sehen: War die Fläche 2021 noch stark mit Gehölzen überwachsen, zeigte sich 2025 nach dem Pflegeschnitt eine, bis auf einzelne Gehölzinseln, offene Uferrandzone.

Langfristiges Ziel ist die Erhaltung der Fläche als ausgedehnten, störungsarmen Grünlandgürtel mit Seggen, Binsen und Landröhricht. Besonders hervorzuheben ist das Vorkommen der Wasserfeder (Hottonia palustris) und des Sumpf-Blutauges (Potentilla palustris), die beide Rote-Liste-Arten in Sachsen sind. Außerdem gilt die Fläche als Potenzialfläche für die FFH-Anhang-II-Art Großer Feuerfalter (Lycaena dispar) und als Brutgebiet für Kranich (Grus grus) und Blaukehlchen (Luscinia svecica).

Der Gehölzrückschnitt ist zwar harte Arbeit, doch er sichert den Fortbestand dieser wertvollen Offenland-Fläche am Frauenteich für Kranich und Co. – und das ist jede Mühe wert!

Luise Hertel

×
Beim ersten Arbeitseinsatz im Jahr 2022 mussten bereits hochgewachsene Jungerlen gefällt werden, um die Fläche initial von Gehölzen zu befreien. – Foto: Uwe Stolzenburg
Beim ersten Arbeitseinsatz im Jahr 2022 mussten bereits hochgewachsene Jungerlen gefällt werden, um die Fläche initial von Gehölzen zu befreien. – Foto: Uwe Stolzenburg
×
Motivation bei der Arbeit mit der Astschere trotz hoher Vegetation und regnerischen Wetters beim Arbeitseinsatz im Jahr 2025. – Foto: Uwe Stolzenburg
Motivation bei der Arbeit mit der Astschere trotz hoher Vegetation und regnerischen Wetters beim Arbeitseinsatz im Jahr 2025. – Foto: Uwe Stolzenburg
×
Die Fläche am Frauenteich vor dem ersten Gehölzrückschnitt im Jahr 2022. Die jungen Schwarzerlen waren damals bereits hochgewachsen und nahmen einen beachtlichen Teil der Fläche ein. – Foto: Uwe Stolzenburg
Die Fläche am Frauenteich vor dem ersten Gehölzrückschnitt im Jahr 2022. Die jungen Schwarzerlen waren damals bereits hochgewachsen und nahmen einen beachtlichen Teil der Fläche ein. – Foto: Uwe Stolzenburg
×
Die Feuchtgrünlandfläche am Frauenteich 2025 nach dem Gehölzrückschnitt. – Foto: Uwe Stolzenburg
Die Feuchtgrünlandfläche am Frauenteich 2025 nach dem Gehölzrückschnitt. – Foto: Uwe Stolzenburg
×
Luftbildvergleich zwischen 2011 und 2025: Die Fläche westlich des Frauenteiches war noch 2011 weitgehend gehölzfrei. Über die Jahre wanderten mit zunehmender Trockenheit Schwarzerlen auf die Fläche ein und wurden 2022 großflächig entfernt. 2025 ist die Fläche durch jährliche Arbeitseinsätze wieder nahezu ghölzfrei. – Luftbilder: Google Earth – Grafik: Luise Hertel
Luftbildvergleich zwischen 2011 und 2025: Die Fläche westlich des Frauenteiches war noch 2011 weitgehend gehölzfrei. Über die Jahre wanderten mit zunehmender Trockenheit Schwarzerlen auf die Fläche ein und wurden 2022 großflächig entfernt. 2025 ist die Fläche durch jährliche Arbeitseinsätze wieder nahezu ghölzfrei. – Luftbilder: Google Earth – Grafik: Luise Hertel



Mitglied werden!
Werde aktiv für Mensch und Natur!