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Schwalbenzählung im Landgestüt Moritzburg

Kurz vor dem Ausflug der Jungen wird es ganz schön eng im Nest! – Foto: Berit Wipijewski
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Kurz vor dem Ausflug der Jungen wird es ganz schön eng im Nest! – Foto: Berit Wipijewski

...über 100 aber schon!

Die Schwalbenzählung in Moritzburg wurde auch im Sommer 2023 fortgesetzt. Die Leitung des Landesgestüts hat uns im Juli Zutritt gewährt. Neben schönen Pferden, konnten wir Rauchschwalben mit ihren Jungvögeln beobachten und zählen. Vor allem flügge Jungvögel ließen sich wunderbar beobachten und zählen. Auf dem gesamten Gelände konnten insgesamt 55 Rauchschwalbennester bei der Zählung festgestellt werden. Hinzu kamen sechs besetzte Mehlschwalbennester. Da wir Anfang Juli das Landesgestüt Moritzburg besuchen durften, waren einige der Erstbruten schon erfolgreich beendet. Einige Schwalben saßen bereits auf ihrem zweiten Gelege, denn die Zweitbrut erfolgt in der Regel im Juli bis August.

Die Bedingungen vor Ort sind nach wie vor ideal für das Brüten von Schwalben. In der Umgebung der Ställe gibt es ausreichend Nahrung, Nestbaumaterial und natürlich: Platz zum Brüten. Weil die Gestütsverwaltung und Mitabreiter trotz der vielen Kothäufchen der Schwalben diese Brutplätze dauerhaft erhält, geduldig den Kot mit wegkehrt und auch gezielt Öffnungen an Fenster und Türen lässt, damit die Tiere zu Ihren Nestern kommen, hat das Gestüt 2019 die Schwalbenplakette des NABU verliehen bekommen. Sie belegt das Engagement für den Schutz der Rauchschwalben.

Übrigens haben auch die Haussperlinge die guten Bedingungen im Gestüt erkannt und machen den Schwalben teilweise sogar Konkurrenz. Bei vergangenen Zählungen konnte auch schon einmal ein Konkurrenzkampf um Brutplätze beobachtet werden. Neben der Nestverteidigung haben die adulten (so nennt man erwachsene Vögel) Rauchschwalben zur Brutzeit noch sehr viel anderes zu tun. Für die Fütterung der Jungvögel, welche um Insekten bettelten, fliegen die Elternvögel quer durch die Ställe mit atemberaubenden Geschwindigkeiten und nur wenig Sicherheitsabstand zu uns oder den Pferden. Sie sind womöglich gutmütige Großsäuger gewohnt, denn selbst die flüggen Jungvögel waren wenig beeindruckt von uns und unserer Kamera. Teilweise saßen die kleinen Schwalben zu sechst, dicht aneinander gekuschelt in ihrem napfförmigen Nest und warteten, dass die Elternvögel mit Insektennachschub zum Füttern kamen.

Jungvögel lassen sich besonders gut durch den hellgelben Schnabel erkennen. Weiterhin ist ihre Kehle orange gefärbt. Hingegen besitzen die Altvögel eine rostbraune Färbung um ihren schwarzen Schnabel. Ein weiteres eindeutiges Unterscheidungsmerkmal sind die Schwanzfedern („Spieße“), welche bei Alttieren deutlich länger ausfallen, als bei jungen Rauchschwalben.

Wir hoffen, dass bei der zweiten Begehung im August noch weitere Nester hinzukommen werden. Wir informieren Sie darüber an dieser Stelle.




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