Naturschutzstation Rotes HausAktuelles

Silberreiher und Weißfische

Novembereindruck am Dippelsdorfer Teich – Foto: M. Schimkat
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Novembereindruck am Dippelsdorfer Teich – Foto: M. Schimkat

Der Herbst 2021 ist auch in unserer Naturschutzstation ein trüber. Das Wetter macht dem November alle Ehre und Veranstaltungen sind aufgrund der Pandemielage kaum durchführbar.

Dennoch sind wir regelmäßig vor Ort und dokumentieren das Naturgeschehen rings um das Rote Haus.So war auch das langsame Sinken des Wasserspiegels aufgrund des bevorstehenden Abfischens zu beobachten.

Als wir am 20. November zum Dippelsdorfer Teich kamen, um das Vogelleben zu beobachten, welches sich beim Abfischen regelmäßig einstellt, ergab sich jedoch ein Randschauplatz.Hinter den Auslauf des Teiches, in den Graben, waren hunderte – gar tausende - kleine Fische (sog. „Weißfische“) gespült worden. Da der Graben nicht durchgehend Wasser führt und zudem ohnehin keinen geeigneten Lebensraum für diese Fische darstellt, war abzusehen, dass es für diese Fische schwer werden würde, zu überleben. Schnell war der Kescher und ein Eimer zur Hand und so versuchten wir, so viel ging, aus dem Graben herauszuangeln und mit dem Eimer in den Dippelsdorfer Teich zurückzutragen. Da der Teich jedoch noch nicht vollständig abgelassen war und somit die Gefahr bestand, dass die Fische erneut in den Graben gespült würden, vertagten wir den Einsatz.

Am 25. November waren wir wieder vor Ort, um uns als „Fischtaxi“ nützlich zu machen. Dabei konnten wir einige größere Rotfedern und auch Schleien retten, zudem hunderte kleine Weißfische. Da so ein Eimer allein mit Wasser aber bereits 10 kg wiegt – und mit hundert kleinen Fischen darin nicht weniger! – waren die Kräfte bald erschöpft.

Am 28. November starteten wir eine weitere Aktion, mit der wir erneut hunderte kleine Fische retten konnten. Allerdings ist der Grabenabschnitt lang und die Fische fliehen natürlich auch vor uns. Alle konnten wir somit natürlich nicht retten. Aber trotz dieses Wermutstropfens kann zumindest ein Teil der Unglücksfische den Winter überleben und den volllaufenden Dippelsdorfer Teich im nächsten Jahr wieder mit Leben erfüllen!

 

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Graben hinter dem Ablauf des Teiches – Foto: M. Schimkat
Graben hinter dem Ablauf des Teiches – Foto: M. Schimkat
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Keschern im Graben – Foto: M. Schimkat
Keschern im Graben – Foto: M. Schimkat
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Fische im Kescher – Foto: M. Schimkat
Fische im Kescher – Foto: M. Schimkat
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auf dem Weg zum Teich...ist ganz schön eng im Eimer! – Foto: M. Schimkat
auf dem Weg zum Teich...ist ganz schön eng im Eimer! – Foto: M. Schimkat
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der Anteil toter Fische nimmt leider zu – Foto: M. Schimkat
der Anteil toter Fische nimmt leider zu – Foto: M. Schimkat

Ach ja. Die Silberreiher! An den Tagen vor dem Abfischen und auch noch 1-2 Tage danach waren auf den freiwerdenden Schlammflächen zahlreiche Vogelarten zu beobachten:

120 Silberreiher, zudem

28 Graureiher (auch nachts zum Schlafen ins Schilf einfliegend)

20 Steppenmöwen (eine sogar beringt!)

500 Lachmöwen

1 Silbermöwe

1 Seeadler

20 Gänsesäger

1 Zwergtaucher

2 Reiherenten, 3 Schnatterenten, 6 Krickenten

1 Eisvogel

3 Nilgänse

20 Stockenten und 200 Kormorane.

 

Ein Besuch am Teich lohnt sich also trotz des Wetters!

Und wenn Sie haben: bringen Sie doch einen kleinen Eimer mit und tragen ein paar Fische zurück in den Teich.

 

Auch wir werden baldmöglichst wieder vor Ort sein – natürlich "bewaffnet" mit Eimer und Kescher!

 

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Silberreiher, Steppenmöwen und Kormorane – Foto: J. Schimkat
Silberreiher, Steppenmöwen und Kormorane – Foto: J. Schimkat
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Steppenmöwe – Foto: J. Schimkat
Steppenmöwe – Foto: J. Schimkat
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Stockenten mit Zwergtaucher – Foto: M. Schimkat
Stockenten mit Zwergtaucher – Foto: M. Schimkat
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Nilgänse – Foto: M. Schimkat
Nilgänse – Foto: M. Schimkat
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wo wollen denn alle hin? – Foto: J. Schimkat
wo wollen denn alle hin? – Foto: J. Schimkat
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...ach! Der Seeadler ist gekommen! – Foto: J. Schimkat
...ach! Der Seeadler ist gekommen! – Foto: J. Schimkat



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