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Neuer Look für alte Bäume – Obstgehölzschnitt am Frauenteich

Die Baumkrone zeigt nach dem Schnitt eine pyramidenähnliche Form – Foto: Uwe Stolzenburg
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Die Baumkrone zeigt nach dem Schnitt eine pyramidenähnliche Form – Foto: Uwe Stolzenburg

Ende Februar 2024 erfolgte auf der vom Naturschutzinstitut Region Dresden e.V. gepachteten Streuobstwiese in der Nähe des NSG Frauenteichs bei Moritzburg die Pflege der Apfel-, Birnen- und Pflaumenbäume.

Dabei handelt es sich, wie bei so vielen heutigen Obstgehölzen, um gezüchtete Kulturbäume. Anders als natürlich gewachsene Gehölze benötigen diese eine regelmäßige Pflege in Form eines Gehölzschnitts. Fehlt dieser, drohen den Bäumen vorschnelle Alterung (Vergreisung), Verpilzung und schlimmstenfalls der Tod. Auf lange Sicht wird durch den regelmäßigen Schnitt außerdem der Ertrag erhöht, denn: Nur gesunde Bäume können viele gesunde Früchte tragen.

Ausgestattet mit Sägen und Astscheren rückten die Mitarbeiter und Studentinnen des Instituts also an, um den Baumschnitt durchzuführen. Das Ziel dabei war es, die Baumkronen zu lichten und diesen insgesamt eine pyramidenähnliche Form zu geben.

Die wichtigsten drei Prinzipien, die beachtet werden sollten, wenn auch Sie Ihre eigenen Obstgehölze schneiden wollen, sind die folgenden:

  • Alle abgestorbenen sowie nach innen und unten wachsenden Äste abschneiden.
  • Sehr lange und schwere Äste um ein bis zwei Drittel kürzen.
  • Sich kreuzende und gegenseitig in den Weg wachsende Äste und Zweige so bearbeiten, dass einer der Äste „übrig bleibt“ und ungehindert wachsen kann.

Auf der Streuobstwiese am Frauenteich wurden zudem noch die Baumstämme von vom Boden aufwachsenden Sträuchern und Stängeln befreit, um eine Konkurrenz um Nährstoffe und Wasser zwischen diesen und dem Baum zu verhindern.

Da die Pflegemaßnahmen bereits das dritte Jahr in Folge durchgeführt wurden, mussten insgesamt, im Vergleich zum ersten Schnitt zwei Jahre zuvor, nur noch wenige Äste bearbeitet werden und die Bäume wiesen bereits allesamt eine recht gute Form auf. Der nächste Obstgehölzschnitt auf dieser Fläche wird daher vermutlich erst wieder in ein paar Jahren nötig sein.

Neben den naturschutzfachlichen Aspekten dient eine solche Maßnahme auch als Weiterbildung. Es soll dabei gezeigt werden, dass durch die regelmäßige Pflege der eigenen Gehölze mit wenig Aufwand langfristig gute Ergebnisse erzielt werden können.


Die Pflege von alten Streuobstbäumen ist besonders wichtig da:

  • der Erhaltungsschnitt ein langes Leben des Baumes sichert
  • einer zunehmenden Vergreisung der Bäume vorgebeugt wird
  • alte Obstsorten erhalten werden
  • anfallendes Obst sogar nutzbar ist (z.B. Fallobst)
  • Lebensstätten seltener und gefährdeter Tierarten gesichert werden
  • mit einem günstigen Pflegeschnitt historisch gewachsenen Kulturstrukturen erhalten werden
  • der Landschaftsgenuss erholungssuchender Bürger gesteigert wird

In der Regel sind Baumpflegemaßnahmen bis Ende Februar abzuschließen, da dann unter anderem die Brutzeit von Vögeln beginnt. Insbesondere intensive Rückschnittmaßnahmen sowie Fällungen sind ab dem 1. März eines jeden Jahres daher verboten.

lesen Sie hier auch weitere Tipps des NABU zum Gehölzschnitt:

Der richtige Schnitt gibt Gehölzen Saft und Kraft



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