Naturschutzstation Rotes HausAktuelles

Obstgehölzschnitt am Frauenteich

Ein nach unten wachsender Ast wird abgeschnitten. – Foto: Uwe Stolzenburg
×
Ein nach unten wachsender Ast wird abgeschnitten. – Foto: Uwe Stolzenburg

Auch im Februar 2025 erfolgte auf der vom Naturschutzinstitut Region Dresden e.V. gepachteten Streuobstwiese in der Nähe des NSG Frauenteich bei Moritzburg die jährliche Pflege der Apfel-, Birnen- und Pflaumenbäume.

Viele der heutigen Obstgehölze sind gezüchtete Kulturbäume. Im Gegensatz zu natürlich gewachsenen Gehölzen benötigen diese eine regelmäßige Pflege in Form eines Gehölzschnitts, um den Baum gesund zu erhalten und somit auf lange Sicht den Ertrag zu erhöhen. Fehlt ein regelmäßiger Schnitt, drohen den Bäumen eine vorschnelle Alterung (Vergreisung), Verpilzung und schlimmstenfalls der Tod.

Insbesondere die Pflege von alten Streuobstbäumen ist wichtig, da:

  • der Erhaltungsschnitt ein langes Leben des Baumes sichert
  • einer zunehmenden Vergreisung der Bäume vorgebeugt wird
  • alte Obstsorten erhalten werden
  • anfallendes Obst sogar nutzbar ist (z.B. Fallobst)
  • Lebensstätten seltener und gefährdeter Tierarten gesichert werden
  • mit einem günstigen Pflegeschnitt historisch gewachsenen Kulturstrukturen erhalten werden
  • der Landschaftsgenuss erholungssuchender Bürger gesteigert wird

 

Ausgestattet mit Sägen und Astscheren rückten die Mitarbeiter des Instituts also an, um den Baumschnitt durchzuführen. Ziel dabei war es, die Baumkronen zu lichten und wenn möglich in eine pyramidenähnliche Form zu bringen.

Die wichtigsten drei Prinzipien, die beachtet werden sollten, wenn auch Sie Ihre eigenen Obstgehölze schneiden wollen, sind die Folgenden:

  • Alle abgestorbenen sowie nach innen und unten wachsenden Äste abschneiden.
  • Sehr lange und schwere Äste um ein bis zwei Drittel kürzen.
  • Sich kreuzende und gegenseitig in den Weg wachsende Äste und Zweige so bearbeiten, dass einer der Äste „übrig bleibt“ und ungehindert wachsen kann.

Auf der Streuobstwiese am Frauenteich wurden zudem noch die Baumstämme von vom Boden aufwachsenden Sträuchern und Stängeln befreit, um eine Konkurrenz um Nährstoffe und Wasser zwischen diesen und dem Baum zu verhindern. Einige Bäume wiesen außerdem eine Vielzahl an sogenannten Wasserschossen auf. Diese Jungtriebe treiben an den Zweigoberseiten aus und wachsen senkrecht in die Höhe. Da sie weder Blüten noch Früchte tragen, kosten sie den Baum viel unnötige Energie und wurden deshalb ebenfalls im Rahmen der Pflegemaßnahme entfernt. 

 

Vor dem Schnitt (links) weist der Baum viele Wasserschosse und einen starken Bewuchs am Stamm auf. Rechts ist der Baum nach dem Schnitt zu sehen. – Foto: Berit Wipijewski
×
Vor dem Schnitt (links) weist der Baum viele Wasserschosse und einen starken Bewuchs am Stamm auf. Rechts ist der Baum nach dem Schnitt zu sehen. – Foto: Berit Wipijewski

In der Regel sind Baumpflegemaßnahmen bis Ende Februar abzuschließen, da dann unter anderem die Brutzeit von Vögeln beginnt. Insbesondere intensive Rückschnittmaßnahmen sowie Fällungen sind ab dem 1. März eines jeden Jahres daher verboten.

Haben Sie selber Obstbäume und wollen diese schneiden, oder interessieren Sie sich weiter für das Thema, dann finden Sie hier weitere Tipps des NABU zum Gehölzschnitt. 




Mitglied werden!
Werde aktiv für Mensch und Natur!